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1. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 97

1906 - Leipzig : Hirt
1. Heimat, Land und Volk. 97 Segenbringend war auch das Wasser in dieser heiligen Festzeit. Man trank es und badete in den Flssen, um gesund und stark zu werden. Auch am Tau der Nacht erquickte man sich. Ein Taubad brachte nach altger-manischer Ansicht Schnheit, wehrte der Krankheit und mehrte die K'rast. Das Herb st fest war dem Gotte Wodan geweiht. Auserlesene Garben wurden zum Danke fr die Gaben des Herbstes angezndet; Stiere, Eber und Gnse bluteten als Opfer fr das Gedeihen der Herden; Trauben-und Gerstensaft wurde beim Opfermahl als Wodansminne getrunken. Die Feier von Balders Sterbetag, die mit dem Feste der Sommer-Sonnenwende zusammenfiel, hat Weber in Dreizehnlinden" unver-gleichlich schn und in edler Ausfaffung besungen: Lieblich war die Nacht, die kurze, vor dem Tag der Sonnenwende; Auf der Iburg stumpfem Kegel Flackerten die Gxferbrnde. Auf der Iburg stumpfem Regel hatten sich zum Balderfeste Fromm geschart die Heidenleute, Gaugenossen, fremde Gste. Unter (Eichen auf dem Rasen Stand der (Dpferstein, der graue, Neben ihm mit blut'gem Messer Line riefenhafte Fraue: Swanahild, die greife Drude, Ihres Priesteramts zu walten, Erzgegrtet; weies Linnen Flo um sie in reichen Falten. ierinhard, der freie Bauer, Nahm den Stahl aus ihren fnden; Fulko, Schmied von Bodinkthorpe, Whlte schrend in den Brnden. Und im breiten Rupferkessel Auf des Herdes glhen Kohlen Brodelte mit Lauch und Mistel Das geweihte Gxferfohlen: Freies Tier des freien Waldes, Das den Hals vor Pflug und Wagen Nie gebeugt, und dessen Rcken Linen Reiter nie getragen. Ehrfurchtsvoll und stumm im Areife Stand die Menge; nur ein Flstern, Nur ein Schauern in den Bumen, Und der Flamme Sprhn und Knistern. Dreimal dann mit nackten Fen Schritt die Priesterfrau, die hohe, Um den Herd, und Segen sprechend Warf sie "Krner in die Lohe. Und mit Dortars Hammerzeichen Spendend Heil und Kraft dem Sude, Das Gesicht zum Nord gewendet, Traurig ernst begann die Drude: Naht in Ehrfurcht, naht in Andacht, Und was unhold, bleibe ferne I Unfre Zeugen sind die Götter, Stummer Wald und stille Sterne! Fern sei jeder Ungeztvagte!1) Wollt ihr opfern, wollt ihr beten, Reiner Hand und reines Herzens Sollt ihr vor die Ew'gen treten! Balders Sterbetag zu feiern, Sind wir an den Stein gekommen. Ihm, dem Frmmsten, nachzutrauern, Wohl geziemt es allen Frommen. Seit ihn schlug sein blinder Bruder, Ist des Tages Glanz verblichen, Gtterfriede, Menfchenfriede Aus der dunkeln Welt gewichen. Ahnt ihr, was der groe Dater Seinem vielbeweinten Toten, Seinem Sohn ins hr geflstert, Als die Scheiter ihn umlohten? Cd, es waren hohe Worte, Hoffnungsreiche, holde Laute, Lichte Auserstehungsworte, Die er trstend ihm vertraute: Seiner Wiederkehr Geheimnis Aus dem Reich der Nimmersatten, Wo in ttebelbiistern Schluchten Traurig gehn die bleichen Schatten. Wann? Der Wala selbst v rborgen Blieb der groe Tag der Shne; Zeit und Stunde kennt nur einer, Er, der alte Himmelshne. *) Uugezwagte = Unreine, von zwagen = waschen, noch in der bayrischen Mundart vor. Dahmen, Leitfaden bei' Geschichte. I. 5. Stuft. Das Wort kommt heute

2. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 2

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Zeitalter der Bürgerkriege. I. Sie Zeit -er Kämpfe zwischen Gpümaten und volkspartei. Die Uesormbestrebungen der Gracchen. a) Das Huftreten des Ti. Gracchus, piutarch, Ti. Gracchus 8. 9. Sein Bruder (Bajus berichtet in einer Schrift, daß Ceiberius auf der Reife nach Ttumantia (einst) durch (Etrurien gekommen fei. Da habe er gesehen, welche Gde im Lande herrschte, wie die, die dort den flaer bestellten und die Herden weideten, eingeführte Sklaven und Barbaren waren. Unö damals zuerst sei ihm der Gedanke an sein politisches Auftreten gekommen, das für sie (beiöe) der Ursprung unzähliger veröerb-licher Folgen weröen sollte. Tiberius stritt für ein schönes und gerechtes Ziel, und zwar mit einer Bereösamkeit, mit der er auch einer schlechteren Sache zum Siege hätte verhelfen können. Furchtbar war er öabei und unüberroinölich, wenn das Volk so seine Reönerbühne umörängte und er öastanö und von Den Armen sprach: wie die wilöen Tiere, die auf Italiens Fluren lebten, öoch ein jeöes eine höhle hätten, eine Lagerstatt und einen Schlupfwinkel, die aber, die für Italien kämpften und stürben, nur an Luft und Licht einen Anteil bekämen, sonnst aber an nichts. Nein, ohne Haus, ohne feste Wohnstätte irrten sie (ruhelos) mit ihren Kinöern und Weibern umher. (Eine Lüge sei es, wenn die Felöherren in der Schlacht ihre Sol-öaten mit dem Zurufe anfeuerten, sie sollten für ihre Altäre und Heiligtümer roiöer die Feinöe streiten. Denn niemanö besitze einen Altar, Den er von Den Vätern ererbt, niemanö einen Grabhügel, unter dem seine Ahnen ruhten; niemanö von so vielen Römern. Sonöern sie kämpften und fielen, um anöere in ihrem schwelgerischen Leben, im Genusse ihres Reichtums zu schützen. Sie, die die Herren der Welt hießön, öürften nicht einmal eine einzige Scholle ihr eigen nennen. b) Meilenstein des P. Popilius Länas, Ikitglieöes einer Ackerver teilungskommiffion (132). Corpus inscriptionurrv'latinarum 1^638. . . . (Ebenso habe ich es zuerst erreicht, öaß die Hirten von den Staats-länöereien wichen, um Den Pflügern Platz zu machen.

3. Die römische Kaiserzeit und die Germanen - S. 26

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
26 B. Die Germanen gesetzt. Zchiffahrern gleichen sie, wenn die Wasser die Umgebung be-decken, Schiffbrüchigen, wenn Ebbe eingetreten ist, und um ihre Hütten machen sie Jagd auf die mit dem Meere entfliehenden Fische. Sie besitzen kein Vieh, auch kennen sie keine Milch als Nahrung, wie ihre Nachbarn, ja sie kennen nicht einmal den Kamps mit wilden Tieren, da es dort nicht einmal einen Strauch gibt. Rus Schilf und Moorbinsen flechten sie sich Stricke zu Netzen für den Fischfang, und indem sie den mit den Händen aufgefangenen Schlamm mehr an der Luft als an der Sonne trocknen, kochen sie ihre Speisen mit <£rbe\ um sich ihre vom Nordwind erkalteten Glieder zu erwärmen. Zu trinken haben sie nichts als Regenwasser, das in Gruben im Innern des Hauses aufbewahrt wird.2 Ii. Zusammenstöße mit den Römern im Jahrh. n. (Ihr.5 L Die Schlacht im Teutoburger Walde. Delleius paterculus4 Ii 117ff. Eben hatte der Cäsar5 den Rufstand in Pannonien und Dalmatien glücklich niedergeworfen, als kaum fünf Tage nach Beendigung dieses gewaltigen Unternehmens aus Germanien die Unglücksbotschaft kam, daß üarus gefallen und drei Legionen, ebenso viele Rbteilungen Ret-terei und sechs Kohorten (Hilfstruppen) niedergemacht worden seien. Darus war ein Mann von milder Denkart und ruhigem Charakter, körperlich wie geistig ziemlich schwerfällig und mehr an müßiges Lagerleben als an kriegerische Tätigkeit im Felde gewöhnt. Daß er kein Verächter des Geldes sei, hatte er als Statthalter von Syrien bewiesen, denn arm hatte er das reiche Land betreten und es reich als armes Land verlassen. Ris er an die Spitze des germanischen Heeres getreten war, setzte sich bei ihm die Vorstellung fest, daß die Germanen von Menschen nichts als Stimme und Gliedmaßen besäßen, und daß sie, die durch das Schwert nicht zu bändigen waren, durch Rnwendung des (römischen) Hechtes gezähmt werden könnten. Mit solchen Rnschauungen begab er sich in das Innere Germaniens, und, als ob er sich inmitten von Menschen befände, die nur an friedlicher Ruhe ihre Freude hätten, brachte er den Sommer damit hin, Recht zu sprechen und von seinem Richterstuhle aus die Verhältnisse zu ordnen. Die Germanen 1 Tors. Die Schilderung bezieht sich auf den Teil der (Ihausen, der unmittelbar an der Nordseeküste wohnte; wenn auch kein Ackerbau, so wurde doch sicher Viehzucht von ihnen betrieben. 3 Über die ersten Kämpfe der Römer mit den Germanen gelegentlich des (Einbruches der Timbern und Teutonen und der Feldzüge Täsars siehe (Quellen-sammlung 15 S. 6 ff. 19 f. 4 Offizier unter Tiberius; verfaßte 30 n. (Ehr. einen Abriß der römischen Geschichte. 5 Tiberius.

4. Griechische und römische Geschichte - S. 30

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
30 Makedonien. 5. Von dort fhrte ihn sein Rckweg nach Westen durch die Wste. D,e Stieget ergtzten sich an einer Riesenart von Brenklau, woran die Hslein hangen blieben; die phmzischen Hndler, welche dem Heere folgten, sammelten Gummiharz, das von den Myrten nieder-rann. Aber bald hrte aller Pflanzenwuchs auf. Monatelang watete das Heer, meist in Nachtmrschen, durch den tiefen, heien Sand. Viele erlagen der Ermattung, dem Durste. Zuletzt verloren die Wegweiser die Richtung. Da ritt der König mit geringem Gefolge mhevoll zur linken voraus, bis er in der Ferne das Meer erblickte, das er nun nicht mehr aus den Augen lie. Endlich erreichte ihn Nearch mit der Kunde, da seine Umfahrt geglckt sei. Der König begab sich nach Pasargad, um König Kyros' Grab zu besuchen und herzustellen, dessen Reich er erobert, durch-forscht und erweitert hatte. 6. Der Herr der Welt. 1. Nun unternahm es Alexander, Griechen und Makedonier mit den Persern zu einem neuen Volke zu verschmelzen. Unnachsichtig strafte er selbst die hchsten Wrdentrger, wenn sie der seine neuen Untertanen ungerecht richteten oder ihre reli-gisen Gefhle verletzten. Er selbst nahm, um das Perservolk zu ge-Winnen, seine Sitten und Tracht an. Die tchtigsten und schnsten Perser reihte er in seine Garde ein. Er vermhlte sich mit Dareios' Tochter und verband an demselben Tag einige Freunde nach per-Mer Form mit Frstentchtern des Landes; 10000 Soldaten, die sich mit Perserinnen verheirateten, stattete er aus und gab ihnen ein groes Fest. 2. Da wurden die Makedonier eiferschtig auf die Perser. Sie strubten sich gegen den morgenlndischen Knechtsgebrauch, den König kniend zu begren; mehrfach sah sich Alexander sogar von Verschw-rungen bedroht, die er mit blutiger Strenge niederschlug. Selbst die lteren Feldherren und Kriegsleute verhehlten nicht immer ihren roll. Seinen Lebensretter Kleitos, der die Taten und Plne des Knigs herabsetzte, stach er in trunkenem Jhzorn bei einem Dionysos-feste nieder. Was half es, da er sich drei Tage und Nchte lang reuevoll jammernd mit der Leiche einschlo? Sein Herz gehrte stets seinen Makedonien. Nach der Rckkehr aus Indien zahlte er alle Schulden, die sie angaben: 20000 Talente, 100 Millionen Mark, soll ihn diese Guttat gekostet haben. Die Heer-

5. Griechische und römische Geschichte - S. 113

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Sulla. Mithridates. Iv 2 23 1 113 Im Lauf ereilte er, wie die Sage erzhlte, die Tiere des Waldes und erwrgte sie mit seinen Armen. Er war hochbegabt und verstndigte sich mit smtlichen 22 Vlkern seines Reiches in ihrer eigenen Sprache. In ihm lebte der Rmerha des groen Karthagers wieder auf. (5 a.) Attalos Iii. hatte den Rmern sein Diadochenreich Perga -m 011 vermacht, und sie bildeten daraus die Provinz Asien. Dort plnderten nun die Beamten des Senates und die Ritter", die Steuerpchter, welche in den Provinzen Zlle, den Zehnten von Feld-, den Fnften von Baumfrchten der Staatskasse vorausbezahlten, um sie dann doppelt und dreifach einzutreiben. Die Gelegenheit zur Rache blieb nicht aus. Als Mithridates noch während des Bundesgenossenkrieges in die Provinz einrckte? wur-den Beamte, Zllner, italische Kaufleute, alles, was der dem Leibrock, der Tunika, die weiwollene Toga trug, angeblich 80 000 Menschen, an einem Tag erschlagen: wie es hie, auf einen Befehl, den der König von Ephesus aus an alle Städte gesendet. Ungehemmt erschienen sein Heer und seine Flotte in Griechenland und eroberten es fast ganz: auch hier kam der Rmerha den Feinden allenthalben entgegen. Erst nach langen Monaten kam Sulla und schlug die Feldherren des Knigs. Sein bergang nach Asien erzwang den Frieden, worin der König alle Eroberungen, alle Kriegsgefangenen und einen Teil seiner Flotte zu Sullas Heim-fahrt ausliefern mute. Bei Brundisiurn landend, zersprengte Sulla im Flug die Streitkrfte der Volkspartei. Vor den Toren Roms wurde das Heer der ,,Reubrger", das aus den Abruzzen vor Rom gerckt war, den Wald auszurotten, worin die Wlfe hausten, von Sullas Truppen vernichtet. Es war das letzte Samnitenheer. 6. Sulla feierte einen glnzenden Triumph. Er war Herr in Rom. Nach der furchtbaren Rache, die er an seinen Gegnern nahm, suchte er dauernde Zustnde zu schaffen. Den Italitern verblieb ihr Brgerrecht unverkrzt; aber durch die Ansiedelung der Manischen Veteranen wurde Italien lateinisch. Der Senat behielt die alte Machtflle: ihm gehrten alle hheren (kurultschen") Beamten (Qustor, dil, Prtor, Konsul) an; aber sie wurden vom Volke gewhlt. 3. Pompejus. 1. Nach Sullas Tode wurde Enus Pompejus der mch-tigste Mann Roms. Mit auerordentlichem Glck wute er sich die Zeitverhltnisse zunutze zu machen. In Italien berwunden, suchten die Anhnger des Marius eilet, Geschichte. Teil I. 8

6. Griechische und römische Geschichte, Der Sieg des Christentums - S. 10

1909 - Leipzig : Hirt
10 Griechen. Rmer. 11. Komische und tragische Maske. (Erluterung S. 7.) Vorderseite, Rckseite. 10. Tragischer Schauspieler. (Erluterung S. 7.) 12. Griechische Mnzen. Vierdrachmen- Jlwf;' A i stck aus Katana (jetzt Catania) aus dem 5. Jahr-hundert. Die Vorderseite zeigt den Kopf Apollons lt * mit einem Lorbeerkranz. Inschrift: (Mnze der) Katanaier. Auf der Rckseite ein Viergespann mit einem Lenker in langem Chiton, b. Atheni- gww;* iok sches Vierdrachmenstck aus dem 5. Jahrhundert. ' ' |e Der Kopf der Athene mit Ohrring und Perlenhalsband ist bedeckt von dem eng einliegenden attischen Helm mit herabfallendem Busch. Am Kessel des Helms erkennt man unten eine Blume mit Ranke, oben drei Olbltter. Auf der Rckseite steht die Eule, das Sinnbild der Athene. Links oben ist ein lzweig (eine Beere zwischen zwei Blttern), davor ein rechts offener Halbmond. Inschrift: (Mnze der) Athe(ner). 13. Rmisches Opfer von Schwein, Schaf und Stier.

7. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 102

1900 - Leipzig : Hirt
102 wende zusammenfiel, hat Weber in Dreizehnlinden" unvergleichlich schn und in edler Auffassung besungen: Lieblich war die Nacht, die kurze, vor dem Tag der Sonnenwende; Auf der Iburg stumpfem Regel Flackerten die Gpferbrnde. Auf der Iburg stumpfem Regel hatten sich zum Bald erfeste Fromm geschart die Heidenleute, Gaugenossen, fremde (Sfte. Unter Eichen auf dem Rasen Stand der Gxferftein, der graue, Neben ihm mit blut'gem Messer Eine riesenhafte Fraue: Swanahild, die greife Drude, Ihres priesteramts zu walten, (Erzgegrtet; weies Linnen Flo um sie in reichen Falten. Werinhard, der freie Bauer, Nahm den Stahl aus ihren Hnden; Fulko, Schmied von Bodinkthorpe, Whlte fchrend in den Brnden. Und im breiten Knpferkeffel Auf des Herdes glhen Kohlen Brodelte mit Lauch und Mistel Das geweihte Gpferfohlen: Freies Tier des freien Waldes, Das den Hals vor Pflug und Wagen Nie gebeugt, und dessen Rcken Linen Reiter nie getragen. Ehrfurchtsvoll und stumm im Kreise Stand die Menge; nur ein Flstern, Nur ein Schauern in den Bumen, Und der Flamme Sprhn und Knistern. Dreimal dann mit nackten Fen Schritt die Priesterfrau, die hohe, Um den Herd, und Segen sprechend Warf sie Krner in die Lohe. Und mit Donars Hammerzeichen Spendend Heil und Kraft dem Sude, Das Gesicht zum Nord gewendet, Traurig ernst begann die Drude: Naht in (Ehrfurcht, naht in Andacht, Und was unhold, bleibe ferne! Unfre Zeugen sind die Götter, Stummer Wald und stille Sterne! Fern fei jeder Ungezwagte! Wollt ihr opfern, wollt ihr beten, Reiner Hand und reines Herzens Sollt ihr vor die Ew'gen treten! Balders Sterbetag zu feiern, Sind wir an den Stein gekommen, Ihm, dem Frmmsten, nachzutrauern, Wohl geziemt es allen Frommen. Seit ihn fchlug fein blinder Bruder, Ist des Tages Glanz verblichen, Gtterfriede, Menfchenfriede Aus der dunklen Welt gewichen. Ahnt ihr, was der groe Vater Seinem vielbeweinten Toten, Seinem Sohn ins (Dhr geflstert, Als die Scheiter ihn umlohten? , es waren hohe Worte, Hoffnungsreiche, holde Laute, Lichte Auferstehungsworte, Die er trstend ihm vertraute: Seiner Wiederkehr Geheimnis Aus dem Reich der Nimmersatten, Wo in nebeldstern Schluchten Traurig gehrt die bleichen Schatten. Wann? Der Wala selbst verborgen Blieb der groe Tag der Shne; Zeit und Stunde kennt nur einer, Er, der alte Himmelshne. Er nur wei es, wann im Kampfe Untergehn die hohen Götter, Wann im Sturm vom Zeitenbaume Wehn die herbstlich gelben Bltter; Wann auf fe'uerfarbnen Rossen Muspels Shne nordwrts rennen, Um mit ungeheurer Lohe Erd' und Himmel zu verbrennen, Um uralte Schuld zu rchen, Da im Frhlingsmorgenhauche Jung und grn aus Wasserwogen Eine neue Erde tauche, Rings bewohnt von stillen Menschen, Die mit Morgentau sich nhren; Dann, so spricht die weife Wala, Dann wird Balder wiederkehren.

8. Geschichte der Römer - S. 266

1836 - Leipzig : Baumgärtner
266 auf die Republik die Schmach des verletzten Völkerrechts falle. Wie ganz anders würde Roms Schicksal sich gestaltet haben, hatte der treu- lose Casar in den Händen der Barbaren seine Laufbahn geendet! Bei den Sigambrern auf dem rechten Rheinufer hatten die Tenchterer und Usi'peten, die dem Gemetzel entkommen waren, Schutz und Aufnahme gefunden. Die Verweigerung der Auslieferung und die Einladung der Ubier, die damals auf dem rechten Rheinufer zwischen der Sieg und der Lahn wohnten, bestimmten den ehrgeizigen Casar, über den Rhein zu gehen, was vor ihm noch kein Römer gethan hatte. Er ging über die Mosel und bauete, wahrscheinlich in der Gegend von Neuwied oder zwischen Coblenz und Andernach, binnen zehn Tagen eine Pfahlbrücke über den Rhein, betrat im Lande der Ubier zuerst den Boden unseres Vaterlandes und zog gegen die Sigambrer (Anwohner der Sieg?), die sich aber landeinwärts in ihre Waldungen zurückgezogeu hatten. Nachdem Casar achtzehn Tage auf deutschem Boden verweilt, Dörfer verbrannt und die Feldfrüchte abgeschnitten hatte, ging er nach Gallien zurück und ließ die Brücke abbrccheu. Den noch übrigen Theil des Sommers benutzte Cäsar zu einer Landung in Britannien, weil von dorther den Galliern Hülfstruppen geschickt worden waren. Im Lande der Moriner', in den Häfen Ges- soriacum, j. Boulogne, und Jccius Portus, vielleicht j. Wissant oder Calais, zog er zwei Legionen zusammen und eine Flotte von achtzig Transportschiffen. Einige brittische Stämme schickten, auf die Nach- richt von dieser Rüstung, Gesandte an Cäsar und erboten sich zur Unterwerfung unter seinen Schutz. Noch hatte kein Römer die Insel betreten, die seit der Zerstörung des phönicischen und karthagischen Handels so in Vergessenheit gerathen war, daß viele sie für ein Fabel- laud oder für eine außerhalb des Erdkreises liegende Insel hielten. Um durch den Ruhm, das römische Reich auch außerhalb des Erdkreises ausgebreitet und zuerst unter den Römern dahin die siegreichen Adler getragen zu haben, sich dem Volke zu empfehlen, ließ sich Casar durch keine Gesandtschaft abhalten. Er ging im Hafen Jccius mit den Le- gionen an Bord, lichtete Abends zehn Uhr die Anker, und erreichte, von Wetter und Wind begünstigt, am andern Morgen um zehn Uhr die Küste der Insel. Die hohe und steile Küste, die mit Kriegern zu Fuß und zu Roß, und mit Sichelwagen besetzt war, machte die Lan- dung unmöglich. Er fuhr daher acht Millien nordwärts, wo die Küste offen und stach war, setzte die Schiffe auf den Grund und machte Anstalten zur Landung. Die Britten waren ihm aber gefolgt und stellten sich hier zur Abwehr auf. Durch Wurfmaschinen, Schleu-

9. Geschichte des Alterthums - S. 145

1852 - Weimar : Albrecht
145 net. Zn der Darstellung von Scenen findet sich keine Gruppirung und Perspektive. Nur einige Möbel und Gerätschaften, so wie einige architektonische Verzierungen haben eine schönere Form. Ei- niges Leben und Bewegung herrscht in den historischen Reliefs und Malereien, besonders in denen, welche Kriegsscencn darstellen. Im Allgemeinen ist der Charakter der ägyptischen Kunst monu- mental, d. h. sie will bestimmte Begebenheiten und Thatsachen durch anschauliche Darstellung festhalten und überliefern; an den höhern Kunstzweck, die sinnliche Erscheinung durch Schönheit zu veredeln, streift sie kaum. Die ägyptischen Kunstwerke erregen besonders durch ihre kolossale Größe Staunen und Bewunderung, sie zeigen aber auch, wie das ganze Leben der Aegypter, das Festhalten an dem Ueberlieferten und den Mangel an Entwickelung. Erst als das Christenthum auch in Aegypten Wurzel geschlagen hatte, ging end- lich das alte ägyptische Wesen unter. Die Perser. Von den iranischen Völkern hat dasjenige, welches die Land- schaft Persis, das heutige Farsistan, bewohnte, die Perser, durch die Gründung eines großen, ganz Vorderasien umfassenden Reiches die größte Berühmtheit erlangt. Das Stammland und die Haupt- provinz des großen Perserreiches grenzte im O. an Carmanien und einen Theil der großen carmanischen Wüste, im N. an die- selbe Wüste und das Gebirge Parachoathras, die südlichste Kette des Taurus, im W. an Sustana und im S. an den persischen Meerbusen. Die Landschaft Persis war, den südlichen Küstenstrich ausgenommen, ein Gebirgsland. Der nördliche Gebirgsstrich war kalt und rauh, jedoch zur Viehzucht und namentlich zum Weiden der Kameele sehr geeignet; der mittlere Theil erfreute sich eines ge- mäßigten Klima's und großer Fruchtbarkeit; der südliche Küstenstrich war unerträglich heiß und arm an Früchten, außer Palmen. Die Perser waren vor dem Anfange ihrer Herrschaft ein kriegerisches unverdorbenes Volk; sie hielten, nach Herodot, ihre Söhne bis zum zwanzigsten Jahre zu drei Dingen an, zum Reiten, zum Bo- genschießen und die Wahrheit zu reden. Sie hatten eine gewisse praktische Moral als angestammte Sitte und Denkart, aber nicht als ausgesprochenes Gesetz; sie nahmen in Berührung mit anderen Völkern leicht fremde Sitten, fremde Tugenden und Laster an. Die Perser hatten wie die Germanen einen Hang zum Trünke; sie beriethen sich beim Weine, faßten aber erst am Tage darauf einen Beschluß. Sie zerfielen in zehn Stämme, von denen vier noch als nomadische Horden umherzogen, drei Ackerbau trieben, drei als adelige Kriegerstämme an der Spitze standen. Von den letzteren war der Stamm der Pasargaden der vornehmste und zu diesem ge- hörte das Geschlecht der Achameniden, aus welchem Cyrus stammte. 11) Die Land- schaft Persis und die älte- sten Bewoh- ner.

10. Geschichte des Alterthums - S. 251

1852 - Weimar : Albrecht
251 schönen Ausbildung des Körpers. Der dorische Stamm war es wahrscheinlich auch, welcher die gymnischen Wettkämpfe zu großen Nationalfesten erhob, und an die Stelle der früheren reelleren Be- lohnungen Kränze sehte, um die Darstellung leiblicher Vollkommen- heit von aller Richtung auf Gewinn zu reinigen. Die Gymnastik bezweckte in Sparta mehr Kraft, Ausdauer und Gewandtheit als künstliche Abrichtung. Deshalb mußte der Knabe auch Hitze und Frost, Hunger und Durst und allerlei Mühseligkeiten ertragen. Darin übten die häufigen Jagden im Gebirge und das Herumstrei- fen in den abgelegensten Gegenden des weiten Lakonikas, bei völli- ger Entbehrung aller fremden Hülfe und Dienste. (Kryptie.) Auch wurden die Knaben auf eine bestimmte Zeit aus der Stadt und überhaupt aus der Gemeinschaft mit Menschen gestoßen; sie zogen im Wald und Feld umher und mußten sich ihren Unterhalt aus den Häusern und Höfen durch allerlei schlaue Anschläge mühsam rauben, den gelegenen Zeitpunkt oft ganze Nächte hindurch ablauernd und dabei immer der Gefahr Schläge zu bekommen ausgesetzt. Die Verletzung des Eigenthums dabei erschien unbedeutend unter einem Volke, welches auf dasselbe wenig Gewicht legte. Auch war nur das zu rauben gestattet, was ein Spartiat, wenn er dessen auf der Jagd bedurfte, aus den Vorräthen eines andern zu nehmen befugt war. In der Regel schloß sich jeder jüngere Spartaner an einen älteren in besonderer Liebe und Zuneigung an, wurde von diesem in allem Guten und Anständigen unterwiesen, stand in der Schlacht in seiner Nähe, war seiner besonderen Obhut empfohlen und wurde von ihm in Allem vertreten und geschützt. Die Mädchen und Jungfrauen waren ebenfalls zu Genossen- schaften verbunden; sie hatten ihre besonderen Gymnasien und übten sich im Lauf, Ringen, Diskus- und Speerwurf. War auch in Sparta die geistige Bildung in engere Grenzen eingeschlossen als z. B in Athen, so wurde doch schon die Gemein- schaftlichkeit der Erziehung eine reiche Bildungsschule für den Geist des Spartaners. Sowohl die Eirenen, als überhaupt alle älteren- Männer ließen es sich angelegen sein, die Knaben durch lehrreiche Gespräche zu unterrichten, den Sinn für das Große, Schöne und Edle zu nähren, ihr Urtheil zu bilden und sie besonders daran zu gewöhnen, an sie gerichtete Fragen rasch, kurz und treffend zu be- antworten. Man gewöhnte sie ihren Reden eine gewisse Bitterkeit und zugleich einen eignen Reiz zu geben. Auch näh.rten diese Nei- gung die vielerlei Gelegenheiten, wo das öffentliche Leben Spott und Verhöhnung als Mittel der Besserung brauchte. Im täglichen Leben wurde Spott und Scherz besonders bei den öffentlichen Mah- len geübt; ihn ertragen zu können, galt auch als Zeichen eines la- konischen Gemüths. Ein vorzügliches Bildungsmittel war auch die Musik. Vor D>c Mm dem Aufblühen der griechischen Musik in Asien, wo sich die phry- gische und lydische Tonart ausbildeten, übten vor allen anderen griechischen Stämmen die Dorier des Peloponnes die Musik. Die Alten schrieben der dorischen Tonart etwas ungemein Ernstes, Fe- stes und Männliches zu, geeignet Ausdauer zu geben zur Bestehung
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